Das Deutsche Institut für Animationsfilm präsentiert aktuell eine interessante Ausstellung in den Technischen Sammlungen Dresden noch bis zum 12. Oktober 2014.

 

Derzeit erlebt das Wunderrad eine erstaunliche Renaissance. Künstler wie Reuben Sutherland, Theodore Ushev und Clemens Kogler nutzen das historische Medium für ihre Kurzfilme, Musikvideos und Live-Performances.

1832 war die Animationswelt noch eine Scheibe. Bilder und Ornamente wurden als Bewegungsfolge auf Pappe gezeichnet. Drehte der Betrachter diese Scheibe, so gerieten die rotierenden Bilder scheinbar in Bewegung. So nüchtern das gerade entdeckte optische Prinzip, so uncharmant der Name für das neue Medium: Phenakistiskop. Allerdings führte die Faszination für die zum Leben erweckten phantastischen Welten schnell zu Namen, die mehr Neugier weckten. Das „Wunderrad“ zeigte Kröten spuckende Fratzen, artistische Wunder, pochende Herzen, komische Szenen und psychedelische Muster. Die Macher agierten zwischen Wissenschaft, Kunst und Unterhaltung. Die Scheiben waren ein Heimkinozum in die Hand nehmen, käuflich zu erwerben wie heutzutage eine DVD und nichtzuletzt der unmittelbarste Ursprung des Animationsfilms.

Ein Seitenpfad: Auch der durch seine Serienfotografien von Bewegungen von Menschen und Tieren bekannt gewordene Brite Eadweard Muybridge nutze das Wunderrad zur Demonstration. In einigen Versuchsanordnungen nahm er sogar das „Time-Slicing“, eine 360°- Kamerafahrt um einen in der Zeit eingefrorenen Bewegungsmoment, vorweg, mit dem heute Künstler wie Michiel van Bakel kreativ arbeiten und das bei Actionszenen in vielen Kinohits fasziniert.

 

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