Als bundesweit agierender Verband läuft unsere Kommunikation zumeist über Emails, Telefonate oder andere elektronische Zuhilfenahmen. Kollegen zum Anfassen gibt es daher selten. Ein Mangel, der nicht zu unterschätzen ist, wenn nicht mehr alle unsere Sinne gleichermaßen bedient werden können. Für ein willkommenes Maß an Sinnlichkeit sorgte daher unser Branchentreff zusammen mit dem Panel zu Werbung und Animation auf dem diesjährigen Dokumentar- und Animationsfilmfestival in Leipzig. (An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an den Gastgeber Dok-Leipzig!)
Rund 30 Informations- und Diskussionswillige trafen sich zum Austausch, wo insbesondere neue Vorhaben der AG Animationsfilm besprochen wurden.
Ein zentrales Projekt für 2015 ist eine erste umfassende Branchenbefragung.
Ziel der Umfrage ist es, die aktuelle Situation zu erfassen und einen Ausblick in die nahe Zukunft der Branche zu geben, um belastbares statistisches Material für die weitere politische Debatte zur Verfügung zu haben. Mitte Januar wird die Umfrage online gehen und einen Monat lang zur Verfügung stehen (genaue Informationen folgen). Auf dem Internationalen Trickfilmfestival 2015 in Stuttgart soll die öffentliche Präsentation stattfinden. Multiplikatoren sind herzlich willkommen. Ebenso Wünsche und Hinweise im Rahmen der Erarbeitung eines umfassenden Fragenkataloges.
Auf Anregung aus dem Kreis unserer Mitglieder wollen wir im kommenden Jahr Arbeitsgruppen einrichten. Unsere derzeit rein ehrenamtliche Verbandsstruktur braucht zur Umsetzung unserer Ziele eine effektivere Arbeitsteilung bzw. Arbeitsverteilung. Mögliche Themenfelder sind: Unterstützung von Berufsstartern/Absolventen, Vertragsgestaltung und Vergütungstransparenz, Werkschau des deutschen Animationsfilmschaffens und begleitende Ausstellungen, Webseitengestaltung (vor allem der Mitgliederbereich) und der Newsletter. Mitstreiter sind jederzeit herzlich willkommen.
Zunehmende Bedeutung erhält die Zusammenarbeit mit Partnern, insbesondere mit anderen Branchenverbänden und Rundfunkräten. Im Zentrum dieser Zusammenarbeit stehen Themen wie
– die zunehmende Entsolidarisierung durch die Ungleichheit in den Arbeits- und Lebensbedingungen. Der Fokus liegt hier aktuell bei den Regelungen zur Altersvorsorge des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und der Rolle der Tarifpartner (inklusive der Gewerkschaften, siehe dazu den Beitrag „Das schwarze Loch“ von Thomas Frickel),
– Struktur und Verflechtung von Tochtergesellschaften des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland und
– eine Erhebung über strukturelle Auswirkungen auf unsere Genre, Branche durch (Zwang zu) Kollektiventscheidungen im Kinder- und Animationsbereich (z.B. Familienkoordination, Programmausschuss KIKA, Sandmannkommission…) sowie
– eine Analyse des Verhältnisses von Ausbildungsplätzen zu Arbeitsplätzen im Bereich Animationsfilmproduktion.
Darüber hinaus nahmen wir auch folgende Themen für unsere Arbeitsplanung mit auf:
– Welche konkreten Transparenzprobleme gibt es in der/für die Animationsbranche,
– Wege zur Offenlegung von Entscheidungsstrukturen,
– Analyse der Quellen der Finanzierung von Animationsfilmproduktionen und
– welche Forderungen resultieren daraus hinsichtlich Nachhaltigkeit und (Beschäftigungs-)Kontinuität.
Ein ehrgeiziges Programm. Also packen wir es an!
Ralf Kukula