Firmenportrait Markenköpfe & Inhaber Harald Eder
Harald Eder ist Inhaber der Firma markenköpfe in München und studierter Ökonom. Er ist Familienvater und hat den Einstieg in die Medien im Radio 1987 gewagt. Harald Eder richtet sein Spielfeld immer wieder neu aus – Audio, Film, Kinospots und jetzt Print und Online. Das bewegte Bild und im Besonderen die Animation spielten eine Zeitlang eine große Rolle. Erst kürzlich hat er seinen Schwerpunkt wieder umgewichtet hin zu Print & Online.
Biographie Harald Eder:
Geboren 1968, seit 1987 selbstständig in der Medien-/Werbebranche. Studium der Wirtschaftswissenschaft, Ausbildung zum Filmemacher u.a. an der London Film Academy
Kunden von Harald Eder, für die er Filme und Spots gemacht hat:
u.a. Münchner Merkur, tz, HNA, Beate Uhse, Vorarlberger Nachrichten, Antenne Wien, Radio Arabella, etc.
Du bist Einzelunternehmer und arbeitest hauptsächlich alleine?
Ja, die meiste Zeit verbringe ich damit, alleine im stillen Kämmerchen Ideen für die Werbestrategien meiner Auftraggeber zu entwickeln. Im Laufe der Jahre habe ich mir viel Fachwissen angeeignet, was die Realisierung von Werbespots, Anzeigen- und Onlinekampagnen betrifft. In bestimmten Bereichen, bei denen es auf spezielles Know-How ankommt, arbeite ich aber mit Profis zusammen, die ihr Handwerk perfekt beherrschen. Speziell im Animationsbereich ist so viel Wissen nötig, dass ich dabei – wenn überhaupt – nur in Teilbereichen mitwirken kann. Als Einzelunternehmer ohne feste Mitarbeiter bin ich flexibel und kann meinen Schwerpunkt immer wieder neu gewichten: ohne diese kreative Freiheit wäre meine Arbeit weniger spannend.
Wie bist du dazu gekommen in den Medien zu arbeiten?
In den 80er-Jahren sind in Bayern viele lokale Radiosender entstanden. Ich habe 1987 Abitur gemacht und wollte unbedingt ein erfolgreicher Musikproduzent werden 🙂 Immerhin konnte ich dann mit Radiojingles mein erstes Geld verdienen. Über die Jingles bin ich schnell zur Werbung gekommen und habe dann festgestellt, dass mir die Entwicklung von Werbekampagnen liegt.
Würdest du sagen, deine Leidenschaft ist die Musik und das Sounddesign?
Früher schon, heute habe ich meinen Schwerpunkt eindeutig auf visuelle Medien gelegt. Mit Bildern kann ich mehr bewegen, wobei die Musik und das Sounddesign extrem wichtig sind für die Wirkung von bewegten und bewegenden Bildern. Der Moment, in dem Filme vertont werden, ist jedes Mal magisch.
Als ich dich kennen lernte, hast du hauptsächlich animierte Kinospots gemacht. Was war für dich ausschlaggebend, Animation als Medium einzusetzen?
Ich arbeite hauptsächlich für regionale Zeitungsverlage und Medienunternehmen. Da sind Kinospots ein Muss, aber die Budgets sind oft überschaubar. Selbst einfache Animationen bringen oft viel „production value“, und sind dabei meist günstiger herzustellen als gedrehte Filme.
Was hat dir beim Animieren besonders Freude gemacht?
Der Kreativität sind beim Animieren fast keine Grenzen gesetzt. Völlig neuartige Bilder, ungewöhnliche Ideen – alles ist möglich.
Du hattest mal die Ambition, einen längeren Animationsfilm herzustellen. Was ist mit der Idee geschehen?
Da geht´s mir leider wie den meisten meiner Kollegen in der Werbung. Der Traum, einmal ein Projekt unabhängig von Auftraggebern zu realisieren, ist immer da. Leider ist die Zeit dafür oft knapp. Aber irgendwann… 😉
Hast du Erfahrung damit, Gelder aus Kulturfördertöpfen zu akquirieren oder kommen die Gelder bei dir aus der freien Wirtschaft?
Das Geld kommt ausschließlich von den Auftraggebern, mit Kulturförderung habe ich keine Erfahrung.
Hast du Erfahrungen mit der Geldbeschaffung über Crowdfunding-Plattformen?
Nein.
Fällt dir die gleichzeitige Funktion als Produzent und kreativer Kopf leicht?
Das klappt gut. Als Produzent suche ich mir sehr gute Leute, die meine Arbeit und meine Erfahrung bereichern. Davon profitiere ich auch als Kreativer. Die Schwierigkeit an der Personalunion als Produzent und Kreativer ist, immer wieder die eigene Arbeit aus der Distanz zu betrachten. Ist die Idee wirklich gut? Funktioniert die Umsetzung?
In welcher Funktion findest du dich eher/leichter wieder?
Ich mag beides. Als Kreativer liebe ich die Ruhe und den „Musenkuss“, als Produzent mag ich die Zusammenarbeit mit anderen Kreativen und die Kontrolle über Budgets und Resultate.
Wo steckst du derzeit am meisten deine Kraft hinein?
Im Moment beschäftige ich mich mit allen Formen von Onlinewerbung. Was funktioniert? Was akzeptiert der User, was hat Unterhaltungswert?
Vor einigen Jahren hast du an der Uni Hagen Wirtschaftswissenschaften studiert. Was hat dich dazu veranlasst?
Vor allem wollte ich meinen Horizont und meine Möglichkeiten erweitern. Kreative Menschen können Marketingstrategien entwerfen, sie können aber auch neue Geschäftsmodelle entwickeln – mich fasziniert beides. Fundiertes BWL-Wissen ist da natürlich sehr hilfreich. Darüber hinaus haben mich auch die Zusammenhänge im makroökonomischen Bereich interessiert. Wie konnte es zur Finanzkrise kommen? Wie funktionieren die Finanzmärkte? Das Geschehen an den Börsen fand ich schon immer sehr spannend.
Du hättest als Produzent den finanziellen Überblick. Hast du schon mal daran gedacht, andere Filmschaffende im Kulturbereich zu produzieren?
Sehr gerne! Es ist nur eine Frage des Projektes. Wenn mich eine Geschichte begeistert, bin ich dabei.
Hast du dich von Film und Animation abgewandt, weil es weniger lukrativ ist als das, was du jetzt mit Printmedien machst?
Weder noch, ich freue mich über jeden Filmauftrag. Eine gute Idee kann immer lukrativ für beide Seiten sein, unabhängig von der Art des Mediums. Zahlenmäßig werden aber – zumindest in den Branchen für die ich arbeite – mehr Print- als Filmaufträge vergeben.
Wie siehst du die Landschaft der Animationsfilme in Deutschland?
Ich weiß darüber zu wenig, um darauf eine qualifizierte Antwort zu geben.
Denkst du, hierzulande ist der Animationsfilm für Erwachsene möglich?
Davon bin ich fest überzeugt. Es kommt nur auf die richtige Idee an! Ich denke hauptsächlich an Filme im Comedy-Bereich, deren Humor sich an Erwachsene richtet. Die richtige Geschichte, toll erzählt und umgesetzt, dann kann auch ein Animationsfilm die Erwachsenen ins Kino holen.
Als ich im vergangenen Jahr in Serbien war, besuchte ich eine Familie, die ihren Säugling täglich mit dem TV-Kanal „Baby-TV“ aus England versorgte. Auf dem Kanal ist alles animiert. Kennst du auch solche Art Programme?
Nein, davon habe ich noch nichts mitbekommen.
Würdest du sie dein Kind sehen lassen?
Nein.
Denkst du, so könnte ein Teil der zukünftigen Kindererziehung aussehen?
Eine erschreckende Vorstellung. Babys haben vor dem Fernseher gar nichts verloren. Kleinkinder reagieren sehr stark auf Geschichten, ihre Phantasie und ihre Erlebniswelt wird dadurch massiv beeinflusst – im Positiven wie im Negativen. Als Eltern muss ich wissen, womit mein Kind konfrontiert wird. Dafür gibt es wunderbare Bilderbücher. Und natürlich auch wunderbare Kinderfilme, aber die muss man gezielt und altersgerecht auswählen.
Was ist dir persönlich an Filmen und Spots wichtig?
Ich will gut unterhalten werden, ich will als Zuschauer ernstgenommen werden und ich will speziell in der Werbung ein interessantes Markenerlebnis haben, das später beim Kauf nicht enttäuscht wird.
Ist München ein guter Standort für dich?
München ist für mich ideal. Wir haben hier einige tolle Werbeagenturen, München gilt aber anders als zum Beispiel Düsseldorf oder Hamburg nicht als klassische Werbemetropole. Als kleiner, spezialisierter Anbieter hat man hier gute Chancen, wahr- und ernstgenommen zu werden.
Hast du manchmal auch überregionale Anfragen?
Selten. Nationale Kampagnen erfordern meistens mehr Logistik, dafür gibt es die großen Agenturen.
Ist dir die AG Animationsfilm bekannt?
Jetzt schon 🙂
Was erwartest du von einem Verband für Animationsfilmer in Deutschland?
Dass die Interessen seiner Mitglieder gegenüber (Kultur-)Politik und Auftraggebern gewahrt werden.
Weitere Informationen zu Harald Eder und der Werbeagentur markenköpfe finden sich unter: http://www.markenkoepfe.de/