Beliebtester Film des Jahres 2014: „Wind“ © Robert Löbel

 

Wie in den Jahren zuvor liefert das Kurzfilmmagazin shortfilm.den wieder einen Rückblick auf die Kurzfilmpreisträger des Vorjahres. Durch die Auswertung entsteht zwangsläufig eine Art Film-Hitparade. Ein solches Ranking kann selbstverständlich nicht zur Beurteilung der künstlerischen Qualität von Filmen herangezogen werden, gibt aber Auskunft über ihre Beliebtheit – gemessen an Voten von Fachjurys und in Publikumsabstimmungen. Letztlich sind dies Marktdaten. Der Umstand der Preisakkumulation lässt sich schwerlich als Ausdruck objektiver Qualitätsurteile interpretieren.

 

Die Untersuchungsbasis

Ausgewertet wurden alle Auszeichnungen und Preise, die auf shortfilm.de in der Rubrik „Auszeichnungen“ im Jahr 2014 veröffentlicht wurden. Dies waren im vergangenen Jahr mehr als 1.600 Nennungen. Berücksichtigt wurden in den Meldungen selbstverständlich nicht alle Preise und Auszeichnungen, die weltweit irgendwo Kurzfilmen verliehen werden.

Regelmäßig registriert werden in unserer Rubrik „Auszeichnungen“ nur die größeren Kurzfilmfestivals mit internationalen Wettbewerben. Ausschließlich nationale Festivals oder regionale Veranstaltungen bleiben in der Regel unberücksichtigt. Nationale Filmpreise, wie in Deutschland der Deutsche Kurzfilmpreis, die Césars in Frankreich oder in Spanien die Goya-Auszeichnungen, werden jedoch erfasst.

In der Regel wurden nur die Hauptpreise registriert. Nur bei wenigen, großen Festivals wurden auch lobende Erwähnungen berücksichtigt. Auch werden, mit Ausnahme bedeutender internationaler Langfilmfestivals mit Kurzfilmwettbewerben wie Cannes, Berlin oder Sundance, nur Auszeichnungen auf Kurzfilmfestivals berücksichtigt. Durchs Raster fallen auch Veranstaltungen die sich Festival nennen, aber wesentliche Kriterien – etwa bezüglich Reglement, Teilnehmerstruktur oder Leistungen – nicht erfüllen, wie zum Beispiel eintägige lokale Veranstaltungen.

Insgesamt liegen uns für 2014 Jury-Entscheidungen von mehr als 300 Festivals und Wettbewerben vor –  knapp 70 davon in Deutschland. Wegen unseres eigenen Standorts sind neben den deutschen, auch europäische Auszeichnungen überrepräsentiert. Jedoch sind alle Kontinente und Weltregionen berücksichtigt.

 

Starke Produktionsländer

Die Preisträger kommen aus 95 Herkunftsländern. Dies sind weniger als 2013, aber eine Steigerung gegenüber den Vorjahren (2013: 102 Länder; 2012: 85). Die mit deutlichem Abstand größte Zahl an Auszeichnungen im Jahr 2014 entfiel auf Filme aus Deutschland (230 Preise), Frankreich (170), USA (153), Großbritannien (126), Spanien (71), Belgien (67) und Polen (62). Reihenfolge und Zahl der Preise änderten sich unter den ersten Fünf gegenüber dem Vorjahr kaum. Auffällig ist, dass im Verlauf der letzten Jahre Filme aus Großbritannien immer weniger Preise erhalten hatten, jetzt aber den alten Status wieder zurückerobern. Neu ist, dass Spanien relativ zurückgefallen ist (2013 waren es noch 100 Preise). Von der Gesamtsumme der Auszeichnungen entfielen wieder mehr als die Hälfte auf Filme aus den sieben oben genannten Ländern (ca. 900).

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