Wir wissen, dass die gegenwärtige Situation auch für die Animationsfilmschaffenden eine Belastung und Herausforderung ist.

Viele Aufträge für die Branche aus anderen Bereichen brechen völlig ein. Ateliers und Studioplätze können nicht mehr bezahlt werden. Strukturen für Animationskollektive und Teams sind schwieriger aufrecht zu erhalten. Auswertungsketten fertiger Kurz- und Langfilme fallen aufgrund der fehlenden Festival- und Kinoauswertung weg und es ergeben sich viele Fragen, die momentan kaum beantwortet werden können. Menschen mit Kindern müssen sich außerdem dem Problem der Doppelbelastung von Kinderbetreuung und Arbeit zu Hause stellen.
Und wer gerade Förderanträge gestellt hat, blickt in völlige Ungewissheit: Sitzungen werden verschoben und damit verzögern sich wichtige Entscheidungen, um weiterarbeiten zu können oder ein Team zu beschäftigen.
Aber wir wissen auch, dass die Animationsbranche besser für die Arbeit in Isolation geeignet ist, als andere Filmarten und, dass man gut weiterarbeiten könnte, wenn es Aufträge gibt.

Deshalb haben wir eine Reihe von Forderungen entwickelt, die wir an Sender, Förderer und Bund stellen.
 
Forderungen der AG Animationsfilm:

Fordert mit uns von den öffentlich-rechtlichen Sendern:
 
#dass die Sender freiwerdende Gelder in Animationsfilmprojekte geben auch über das Wirtschaftsjahr 2020 hinaus,
#dass sie jetzt mehr Lizenzen von Animationskurzfilmen, -Serien oder auch -Langfilmen mit den freien Geldern ankaufen
# dass die Arbeit an Serien und Projekten für Sender als systemrelevant gesehen wird und somit Kindersonderbetreuung  unterstützt werden kann.
 
Fordert mit uns von den regionalen Förderungen:
 
#dass Fördersitzungen weiterhin wie geplant (vielleicht auch digital) stattfinden.
#dass die Regionalförderungen bei Ankäufen von Lizenzen von Animationskurzfilmen, -Serien und Langfilmen auf Darlehensrückforderungen verzichten.
 
Fordert mit uns von den Festivals:
 
#dass die Festivals verpflichtet werden, in ihrer nächsten Ausgabe die Filme der abgesagten Festivals auch in den Wettbewerben und Preisrelevanten Kategorien zu berücksichtigen.
# dass eine Zusage zum Online- Screening bei einem digitalen Festival 2020 sich nicht negativ auf die Festivalauswertung und die Premierenregelungen für weitere Festivals auswirkt.
#dass aufgrund der Verschiebungen die Regularien für Fertigstellung und Premiere für Filme von abgesagten Festivals für die Festivaleditionen von 2021 geändert werden, um diesen Filmen eine faire Chance zu geben.