Letzte Woche ist in Blickpunkt Film ein Positionspapier der Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart erschienen, in der das Animationsfilmschaffen in Baden-Württemberg, die Situation der Branche und die für die Zukunft notwendigen Richtungswechsel und Investitionen beschrieben werden. Denn auch der vermeintlich starke Animationsstandort hadert mit all den Schwierigkeiten, mit denen sich die Animationsfilmbranche auch im Rest von Deutschland schwer tut. Deshalb lassen sich unserer Meinung nach die hier dargelegten Aspekte auf ganz Deutschland übertragen (nur dass die Ausgangssituation in vielen Regionen wesentlich schlechter ist.)

Viele der Forderungen, die wir als AG Animationsfilm bereits seit Jahren stellen und die Knackpunkte für die Branche die wir ebenfalls als Problemfelder aufzeigen, werden im Positionspapier ebenso heraus gearbeitet. Deshalb begrüßt die AG Animationsfilm diesen Bericht vor allem auch in Hinblick auf einen gesamtdeutschen Umbruch für die deutsche Animatiosnfilmszene.

 

Die Autor*nnen des Berichts, Susanne Schosser und Diettmar Lumpp, teilen die Animationsfilmbranche in 4 Bereiche ein.

1.Künstlerischer Animationsfilm  (Dieser Bereich ist für uns als Verband vorrangig spannend, denn hier werden neben Langfilmen auch Serien, Specials und Kurzfilm mit berücksichtigt)
2. VFX Dienstleistungen
3. Games
4. Angewandte Animation

Die Erkenntnisse aus dieser Studie führen für den Bereich zu folgenden Schlussfolgerungen für den (künstlerischen) Animationsfilm:

 

„Die Entwicklung eigener Stoffe und die Produktion kompletter Animationsfilme und –serien, die auf dem Weltmarkt bestehen können, ihre Kosten auch wieder einspielen und sogar zu einem Mehrwert in der Vermarktung und durch langfristige Arbeitsplätze führen, braucht kreative Köpfe mit Ideen sowie Zeit und Personal, um die Ideen weiter zu entwickeln, und Zeit und Produktionsmöglichkeiten, um die Projekte zu produzieren. Sind diese einmal vorhanden, können damit auch die VFX-Dienstleister ausgelastet werden.“ ( Siehe Positionspapier S. 10.)

 

Uns freut natürlich, dass in dem Positionspapier im Artikel von Andreas Hykade und Susanne Schosser (Seite 47ff.) viele Aspekte aus unseren Studien (vor allem  aus der Studie zur Situation der Animationsfilmbranche) aufgegriffen werden, um die  problematischen Produktionsbedingungen wie fehlende Kontinuität, schwierige Arbeitsbedingungen oder schlechte Bezahlung und den damit verbundenen Weggang von Talenten und Fachkräften aus Deutschland  zu hinterlegen.  Außerdem wird diskutiert wie bestehende Förderbedingungen, das Wachstum von Studios und Produzenten verhindern und die Schaffung von eigenen Werten und IPS schwieriger gestalten.

Alles in allem finden sich sehr spannende Ansätze in dem Positionspapier, die auch für die Arbeit der AG Animationsfilm hilfreich sein können und unsrere Positionen nach mehr und eigenen Wertschöpfungen vor Ort, Qualität und Standortpolitik unterstützen.

Hier geht es zur Studie: Positionspapier Animationsstandort BW 06_2019

Animation als Beispiel für eine erfolgreiche Clusterentwicklung in der Region Stuttgart und Baden-Württemberg